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Sonntag, 28. September 2008

Ah, ein schöner Tag...



...beginnt natürlich damit, dass einen die Sonnenstrahlen wachkitzeln, die fröhlich ihre Photonen in dein wunderhübsches Zimmer fliegen lassen. Dein himmelblaues Bett ist so kuschelig weich wie der weicheste Flaum eines Hühnchens. Deine Katze tritt in einem Frack in deine Räumlichkeiten ein und du genießt, nach schier endlosem Räkeln, ein Gläschen besten Champagners. Am besten startet man natürlich dann in den Tag, wenn deine Füße von deiner Traumfrau/deinem Traummann massiert werden.

Doch plötzlich schießen unendliche Kopfschmerzen durch deinen ganzen Körper, dein Leib beginnt zu zittern und die Wolken am düsteren Himmel ziehen sich zu einer undurchdringlichen Masse zusammen, als ob man nie wieder Tageslicht erwarten könnte. Mitten durch das verwüstete Feld, auf dem du gerade stehst, hoppelt ein weißer Hase fröhlich seines Weges. Verwirrt hoppelst du hinterher, statt deiner ehemaligen Prachtbeinchen zieren dich nun flauschigste Pfoten. In der rechten Hand/Pfote hältst du das saftigste Möhrchen, das du jemals in deinem erbärmlichen Leben gesehen hast.

Von dieser gemüsigen Wurzel so sehr in den Bann gezogen, hörst du natürlich nicht das Trippeln hinter dir - dass ein Fuchs hinter dir her ist, merkst du erst, als er dir feste in den Schwanz beißt. Schmerzerfüllt und mit Tränen in den Augen springst du wie besessen aus deinem ächzenden Bett auf, gibst deiner sabbernden Freundin eine Watsche und läufst erstmal ins Bad, um den Schaden zu begutachten. Was für ein Höllentrip! Äh, teilweise zumindest... Schei**!, denkst du dir und rutschst nebenbei auf der glitschigen Kernseife aus, die dir deine Schwiegermutter in Spe letztes Jahr Weihnachten geschenkt hat. Mit dem Hinterkopf zuerst erreichst du mit exakt 78,65 km/h den dreckigen Boden deines Badezimmers. Das war's dann wohl.

Oder auch nicht?!

Dunkel war's, der Mond schien hell, der Wagen fuhr ganz ruhig und schnell. Ins Traumland, wo keiner gerne aufwacht. Tja, leider befindest du dich weder in einem Wagen, noch in einem Traumland, aus dem du aufwachen könntest, ja das einzige was hier stimmt, ist eigentlich nur die Tatsache, dass du aufwachst, und zwar in dem stinkendsten Eck des ganzen Viertels...nämlich...

in einer Mülltonne! Frisch verpackt in dem billigen Teppich, den du mal in der Caritas geklaut hast! Ja, genau, du Mistkerl/Mistweib! Mit Müh und Not kämpfst du dich nach Atem ringend durch deinen schimmelnden Müll. Vor der Tonne stehen alle deine Habseligkeiten, dein Mitbewohner hat dich wohl aus der gemeinsamen Wohnung geschmissen.

Und zwar hochkant! Ja...tjaja, langsam kommst du von deinem Trip runter. Na endlich, denn die Bullen - oh Verzeihung - ich meine die gierigen Polizisten warten schon darauf, dich aus dem Müll zu ziehen. Wer ist denn daran schon wieder schuld? Der Teppich natürlich! Mit zitternden Armen versuchst du dem Stück Stoff, die Schuld in die Schuhe zu schieben. Aber weil heute Tag des Verständnisses ist, wird er statt deiner auf das nächste Revier gebracht und über die vergangene Nacht ausgequetscht. Glück gehabt...

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